Birsigthalbahn AG (BTB)
BCe4 1–4, 5 (später 4), 6 (1905–1966)
Im Rahmen der Elektrifizierung beschaffte die Birsigthalbahn AG fünf vierachsige Triebwagen BCe4 1 bis 5 (ab 1922 BCe 4/4). Erbauer war die Schweizerische Wagons- und Aufzügefabrik AG in Schlieren. Die elektrische Ausrüstung stammte von der Electrizitäts-Gesellschaft Alioth in Münchenstein. 1907 wurde ein sechster Triebwagen BCe4 6 in Auftrag gegeben, welcher sich durch seine von Anfang an vorhandenen Schiebetüren sowie die stärkeren Fahrmotoren von den ersten fünf Exemplaren unterschied. Er wurde um rund einen Meter länger ausgeführt, wies gleichviele Sitzplätze auf wie die Vorgänger, besass aber geräumigere Plattformen. Die ganz in weiss gehaltenen Fahrzeuge entsprachen hinsichtlich der Bauweise gänzlich der ersten Generation von Gleichstrom-Motorwagen in der Schweiz und lehnten sich in der Bauart stark an jene ebenfalls 1905 für die Montreux–Berner Oberland-Bahn erstellten an. Die Leistung von 200 PS war für die damalige Zeit beachtlich. Angesichts der grosszügigen Trassierung der BTB nahm sich die Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h eher beschieden aus, stellte aber gegenüber den 25 km/h beim Dampfebtrieb doch einen Fortschritt dar. Der 2,5 m breite Wagenkasten bestand aus einem auf einem verblechten Holzgerippe sowie einem mit Segeltuch überzogenem Dach. Beide Wagenklassen waren Nichtraucher, was einen Protest von Gemeindevertretern des Birsigtals auslöste. Die Bahnverwaltung verwies daraufhin auf die Stehplätze auf den Plattformen, wo das Rauchen erlaubt war. Zweiflüglige Drehtüren, beim Wagen 6 jedoch Schiebetüren, schlossen die Plattformen ab. Der ursprünlich silberweisse wich zwischen 1923 und 1930 dem bekannten blau-weissen Anstrich. Die Drehgestelle verfügten über einen relativ kurzen Radsatzabstand von 1'450 mm. Zwei Lyrabügel dienten der Stromabnahme, wurden später aber durch einen (Wagen 1 bis 5) bzw. zwei (Wagen 6) Scherenstromabnehmer ausgetauscht. Der Wagen 6 verfügte von Anfang an über einen Geschwindigkeitmesser mit elektrischem Antrieb. Die Sechslinge erlitten verschiedene Schicksale, erreichten aber doch teilweise ein hohes Alter. Die Nummer 1 musste nach einem Zusammenstoss bei Ettingen (1951) abgebrochen werden. 1953 fielen die BCe 4/4 4 und 6 dem Depotbrand in Oberwil zum Opfer, worauf die Nummer 5 die Betriebsnummer 4 übernahm und die noch verwendbaren Drehgestelle mit den stärkerenen Motoren des BCe 4/4 6 dem Wagen 2 untergesetzt wurden. Die drei verbliebenen Triebwagen wurden auf verschiedene Weise umgebaut und – soweit es die bescheidenen Finanzen zuliessen – modernisiert. Bereits 1946 hatte der BCe 4/4 2 modernere Kontroller erhalten und wurde deshalb 1952 auserwählt, um ein Abteil verlängert und weitergehend umgebaut zu werden. Er unterschied sich anschliessend durch sein moderneres Aussehen deutlich von seinen Artgenossen. Mit der Ablieferung modernen Rollmaterials 1966 wurden die drei Triebwagen 2, 3 und 4 ausgemustert und an die BTI verkauft. Spätere Änderungen (Auswahl):
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