Basler Verkehrs-Betriebe (BVB)
Hess BGH-N2CSwissHybrid 738 (Vorführwagen Hybrid; 2011–2011)
Im Rahmen einer anstehenden Busneubeschaffung (2014 ersetzt werden sollten insbesondere die MAN NG 353/A23 751–788) testeten die Basler Verkehrs-Betriebe zusammen mit weiteren sechs Transportunternehmungen aus der Schweiz 1) einen Hybridbus des Typs Hess BGH-N2C SwissHybrid. Wie bereits der im Frühjahr 2011 getestete MB O 530 G DH Citaro II 737 wurde der Wagen vorübergehend in den BVB-Fahrzeugbestand aufgenommen und mit einer Betriebsnummer (738) versehen. Der Hybridbus basierte auf den Gelenk-Trolleybussen «Swisstrolley» von Hess und Vossloh Kiepe, die in verschiedenen Städten zum Einsatz kommen. Aufbau und Antrieb waren praktisch baugleich und bewährten sich bereits seit Jahren bestens. Der hohe Fahrkomfort wurde auch von der Hybridversion erreicht. Ebenso profitierte der Hybridbus vom systembedingt höheren Beschleunigungsvermögen und der von Trolleybussen bekannten hohen Steigfähigkeit. Der Gelenkbus verfügte über drei Achsen, wovon die zweite und dritte Achse angetrieben wurden. Auf die beiden Antriebsachsen wirkte jeweils ein eigener Asynchronmotor mit je 120 kW Leistung. Der Aufbau bestand aus dem Baukastensystem CO-BOLT® von Hess mit geschraubten Profilen auf einem Niederflurfahrgestell ohne jegliche Schweissnähte. Materialspannungen und Verzug im Materialbau wurden somit zuverlässig vermieden. Der Hersteller veranschlagte für diese Konzeption eine Lebensdauer von 25 Jahren, verglichen mit etwa 8 bis 12 Jahren bei einem herkömmlichen Dieselbus. Durch das geringere Gewicht des Aluminiumaufbaus war der Energieverbrauch geringer und das Beschleunigungsverhalten deutlich besser. Das zusätzliche Gewicht des Hybridantriebs wurde zudem durch die leichten Aufbauten ausgeglichen. Durch die Anordnung des Dieselmotors im Heck wurden im hinteren Fahrzeugbereich grössere Podeste im Innenraum vermieden. Es kamen elektrische Schwenkschiebetüren zum Einbau. Eine Konvektorenheizung mit Wärmespeicher oder eine Kompaktklimaanlage sorgten für Heizung und Kühlung des Fahrgastraums. Der HESS Hybridbus verfügte über einen von Vossloh Kiepe entwickelten Serienhybridantrieb. Während des Fahrens trieb ein Dieselmotor einen Generator an, der über einen elektrischen Zwischenkreis mit den Fahrsmotoren verbunden war und eine Gesamtleistung von 210 kW bot. Die Drehzahl des Dieselmotors war dabei lastabhängig, aber gleichmässig. Die beim Bremsvorgang anfallende Bremsenergie wurde von einem Supercap-Speichersystem (Hochleistungs-Kondesatoren) aufgenommen. Beim Beschleunigen stand diese Energie wieder zur Verfügung. Die Energieflüsse zwischen Generator, ESS und Traktionsmotor wurden elektronisch geregelt. Dabei konnten verschiedenen Betriebsmodelle gewählt werden, welche eine Drehzahlreduzierung des Dieselmotors bis hin zum Abschalten in unterschiedlichsten Zeitfenstern erlaubten. BVB-TestbetriebBei den BVB war der Hess-Hybridbus vom 19. September bis 23. Oktober 2011 auf der Linie 36 und anschliessend bis Ende November 2011 auf der Linie 34 im Einsatz. Ausserdem wurde er am 25. September 2011 am Regionaltag der Technologie Region Karlsruhe in Baden-Baden (DE) präsentiert.
1) BSU, Stadtbus Winterthur, tpg, tl, STI und PostAuto Schweiz |
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